Vier Dinge, die wir vom Kobudo lernen können (um unser Karate zu verbessern)

Kobudo ist für viele Karate-ka heute ein Mysterium. Der Reiz, einmal einen Bo oder sogar ein Sai in die Hand zu nehmen ist für viele groß. Oft fehlt es an einem qualifizierten Lehrer, und noch öfter kommen Argumente wie „Wie realistisch ist das denn in unserer heutigen Zeit überhaupt noch?“. Zugegeben, die Wahrscheinlichkeit, dass ich bei einem Angriff auf offener Straße meine Sai zücke, und á la Ninja Turtle laut „Cowabunga“ rufe, bevor ich den Bösewicht mit ihnen malträtiere, geht gegen Null.

Kobudo, wie der Name schon sagt, ist eine ALTE Kriegskunst, die sich mit dem Umgang ebenso alter Waffen auseinander setzt. Von daher ist das Erlernen einer solchen Kunst für den täglichen Gebrauch schon fragwürdig. Doch ernsthaft, warum gilt das Kobudo gerade bei den Meistern in Okinawa dann als so enorm wichtig?

Es gibt einige wichtige Lektionen, die wir aus dieser alten Kunst lernen können, einfach um unsere waffenlose Kampfkunst besser zu verstehen, und diese effizienter zu machen. Beispiele gefällig?

Gutes Kobudo legt unter anderem viel Wert auf folgende Aspekte:


1.       Hüftbewegungen

2.       Mobile Stellungen

3.       Es gibt keine Stellungen im Kobudo? (oder doch)

4.       Ein Schlag ist ein Block – und umgekehrt


Die Hüftbewegung ist ein Markenzeichen vieler Stile in Okinawa. Und das nicht nur im Kobudo! Das Karate aus Okinawa ist deutlich wenig statischer, als sein japanischer Bruder. Einige Stile legen sogar so viel Wert auf diese Hüftbewegungen, dass man den Eindruck bekommt, man wäre bei einem Tanzwettbewerb. Doch warum ist das so? Die Hüfte gilt als wichtigste Verbindung zwischen den Beinen und dem Torso. Durch ihren Einsatz wird die Kraft der Beine über den Oberkörper in die jeweiligen Handtechniken geleitet. Dies verstärkt nicht nur die Technik selber, sondern ermöglicht erst den effektiven Einsatz der Techniken in einer engen Distanz. Als ich das erste Mal Kobudo unter Hokama Sensei trainieren durfte, war es dieser Hüfteinsatz, der mir imponierte – und zugleich auch die größten Schwierigkeiten bereitete. Doch nach einiger Übung gelang es mir, und die Kraftentfaltung in meinen Techniken war enorm.


 Mobile Stellungen sind das A und O in einem Kampf. Nicht stehen und einstecken sollte die Devise sein, sondern ausweichen und vermeiden. In den meisten Dojo der westlichen Hemisphäre werden Kata mit einem stabilen, „unflexiblen“ Stand geübt, wohin gegen man beim Kumite plötzlich anfängt zu „hopsen“. Eine Diskrepanz die mich schon immer verwundert hat, und lange Zeit dazu führte, dass ich das Üben der Kata massiv vernachlässigte. Sieht man sich dagegen die Kata des Kobudo an, so fällt einem schnell die Flexibilität der Stände an. Oftmals werden Stellungen innerhalb einer Bewegung gleich mehrfach verändert, bzw. das Bein wird nochmal angehoben und MIT einer Technik bewegt, um diese mit zusätzlicher Kraft zu versorgen.


Immer wieder gerne zitiert, auch wenn keiner weiß von wem es stammt, ist der Satz „es gibt keine Stellungen im Kobudo“. Stimmt……… nicht. Es gibt sie, aber sie werden der Technik und der Linie der Kraftübertragung optimal angepasst. Beim Zenkutsu Dachi stehen wir im Bo Jutsu z.B. nicht frontal zum Gegner, sondern so, dass der vordere Fuß auf der Zentrallinie des Gegners steht. So bauen wir eine Kraftübertragungslinie auf, die sich direkt an der Mitte des Gegners orientiert. Der Bo kann so mit dem Körper (vordere Hand und Schulter) eine Linie bilden, was die Härte eines Schlages oder Stichs massiv verstärkt.


Nun, die letzte Lektion ist ebenso einfach wie offensichtlich: Ein Block ist ein Schlag, ein Schlag ist ein Block. Hug Planas, der amerikanische Kenpo Pionier, hat das mal sehr treffen formuliert. Auf die Frage, worin denn der Unterschied zwischen Block und Schlag bestehe, antwortete er lapidar „für einen Block brauche vorher einen Angriff des Gegners“. Macht Sinn! Im Kobudo wir dieses einfach Schema noch deutlicher, da wir sehr oft einen diagonalen Schlag des Gegners mit exakt dem Selben Schlag „blockieren“. Legen wir dieses Schema auch bei unseren Karate Techniken an, werden wir eine Vielzahl von „Angriffstechniken“ in unseren „Blocks“ erkennen, um umgekehrt.


Hokama Tetsuhiro Sensei hat mir immer wieder erklärt, wie wichtig das Kobudo für das Verständnis, das tiefe Verständnis meines Karate ist. Dabei pflegt er zu sagen „Karate und Kobudo sind die beiden Räder an einer Achse“. Mein Karate hat es jedenfalls maßgeblich zum Positiven verändert.

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Kommentare: 13
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