Das kleine Hojo Undo Buch

Hojo Undo ist eines der elementaren Bestandteile des Karate aus Okinawa! Wie viele meiner Leser wissen beschäftige ich mich intensiv mit diesem oft vernachlässigten Teil unserer Kampfkunst. Daher habe ich eine kleine Zusammenfassung für unsere Mitglieder geschrieben, um den interessierten Karateka den Einstieg zu erleichtern.

Hojo Undō () ist, nachdem es viele Jahre in der westlichen Welt völlig unbekannt war, heute in aller Munde. Bereits Mitte der 1980er Jahre war ich ein großer Verfechter von Krafttraining im Hinblick auf eine Leistungssteigerung innerhalb der Kampfkünste. Damals versuchte mir viele glaubhaft zu versichern, dass mich meine Bemühungen langsam machen würden, dass sich meine Muskeln durch diese Art des Trainings verkürzen würden, und ich somit einen exakt gegenteiligen Prozess vorantreiben würde. Ich blieb unbeirrt, und profitiere auch heute noch enorm von meiner Beharrlichkeit in Hinblick auf mein Krafttraining und meine Technik.

 

Umso mehr war ich erfreut, als ich in verschiedenen Dojo in Okinawa sehen konnte, wie intensiv dort Krafttraining im Rahmen des Hojo Undō betrieben wird. Und dies nicht nur, wie oftmals fälschlich vermutet, in Schulen, in denen das Goju Ryu gepflegt wird!

 

Als ich zum ersten Mal mit dem Hojo Undō in Berührung kam, erkannte ich sofort seinen Nutzen, und vor allem die Verbindung zu mir bereits bekannten Techniken. Daher finden sich im letzten Teil dieser Veröffentlichung (im Kapitel „Modernes Hojo Undō“) einige artverwandte und extrem effektive Übungsfolgen mit der so genannten Kettle Bell (Kugelgewicht). Ihre Verwandtschaft mit dem Ishi Sashi ist kaum zu übersehen, und selbst mein Lehrer Hokama Tetsuhiro Sensei (10. Karate & Kobudo aus Nishihara, Okinawa) war von der Vielfalt der Kettle Bell Übungen und ihrem Nutzen sichtlich begeistert, als ich ihm einige der Übungen demonstrierte.

 

Krafttraining hat sich in unseren Breitengraden in den letzten Jahren massiv verändert. Von einer aus den 70er und 80er Jahren geprägten Bodybuilding Philosophie mit dem isolierten Training von einzelnen Muskeln hin zu einem gesamtheitlichen Training mit einfachen Grundübungen profitieren gerade wir Kampfsportler enorm von einem vernünftigen und regelmäßigen Krafttraining.

 

Aber auch der Aspekt der Kraftübertragung und die damit verbundenen Übungen sind ein Trainingsaspekt, der von keinem ernsthaften Kampfkünstler vernachlässigt werden darf. Kraft zu haben und diese zu übertragen sind zwei unterschiedliche Dinge, die, jede für sich, einen erheblichen Unterschied in der Ausführung der kampfbezogenen Techniken ausmachen.

 

Besonders vor diesem Hintergrund empfehle ich Kampfsportlern aller Stile und Systeme, dass sie sich ernsthaft mit dieser Thematik auseinander setzen, und warne ausdrücklich davor, diese Trainingsmethoden als antiquiert und überholt abzuwerten.

Hier ein paar Bildauszüge aus dem "kleinen Hojo Undo Buch", welches für unsere Mitglieder kostenlos zum download im Mitgliederbereich zur Verfügung steht.

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