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Das Erbe von Higa Seiko

Mit großer Freude darf ich heute einen Artikel von Cezar Borkowski Sensei vorstellen, welchen ich für unsere deutschen Leser übersetzt habe. Higa Seiko war einer der großen Lehrer und Meister des Goju Ryu und auch der Lehrer von Hokama Tetsuhiro Sensei.

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Bunkai? Echt jetzt?

 

Bunkai? Echt jetzt?

 

Ich sitze bei der diesjährigen Weltmeisterschaft der WKF in der Halle, bestaune die Leistungen der Athleten. Das japanische Kata Team um Weltmeister Ryo Kiyuna startet gerade mit seiner Darbietung der Kata Anan, mit der Kiyuna zuvor bereits die Einzelklasse für sich entscheiden konnte. Die Kata an sich ist exakt vorgetragen, der Rhythmus schnell und synchron in ihren Bewegungen. Doch was dann als „Bunkai“ kommt, ist die Krönung. Unfassbares Timing und Genauigkeit, gepaart mit einer sportlichen Explosivität und Kontrolle, die ihres Gleichen sucht! Doch ist es anwendbar, was hier gezeigt wird? Ist es im weitesten Sinne realistisch, und kommen nur Techniken aus der Kata Ana zum Einsatz? Natürlich nicht! Dann ist es wohl kein echtes Bunkai? DOCH!

 

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Saifa - Teil 2

Saifa – Die Anatomie der Kata

 

Eine Legende erzählt, dass man die Saifa (jap. 砕破, 碎破 oder サイファー,) auf einem Boot entwickelte. Deswegen sind die Bewegungen der Kata auch eher nach vorne und nach hinten ausgerichtet als zu den Seiten.

 

Regelmäßige Leser meiner Artikel und Bücher wissen bereits, wie skeptisch ich solchen Legenden gegenüber stehe, die sich um die eine oder andere Kata rankt. So soll ja auch die Naihanchi Kata (Tekki) angeblich für den Kampf in einem Reisfeld konzipiert sein. Naja, ohne Reisfeld sollte man sie dann vielleicht nicht mehr üben?!

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Saifa - Teil 1

Saifa  砕破

Ein komplettes Kampfsystem

 

Der heutige, erste Teil, meines Blogartikels ist ein Auszug aus meinem "Mini Book" mit dem selben Namen. Für die Abonnenten unseres Mitgliederbereichs gibt es am Ende von Teil zwei noch eine kleine Überraschung ;-)

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Bunbu Ryu Do - Pinsel und Schwert sind eins

Bunbu Ryu Do - Pinsel und Schwert sind eins

 

 

 

Um ganz ehrlich zu sein bin ich kein Experte der japanischen Kalligraphie. Wie die meisten anderen Budoka stehe ich vor diesen wunderschönen Kunstwerken mit offenen Mund, bestaune die simple Schönheit der kraftvollen Linien, die die Tusche des Künstlers auf dem Papier hinterlassen hat und krame in meinem Gehirn nach den ein oder zwei Kanji, die ich im Laufe meiner Budo Laufbahn aufgeschnappt habe nach einer Bedeutung des geschriebenen.

 

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Vereinfachung - Weniger ist mehr        Teil 2

Vereinfachung - Weniger ist mehr Teil II

 

 

 

Wie bereits in der letzten Woche versprochen geht es nun an´s Eingemachte meiner "Vereinfachungs-Theorie". Dabei geht es vor allem darum, Gemeinsamkeiten zwischen diversen Techniken zu entdecken, dies teilweise ungeachtet ihrer stilspezifischen Ausführungen, um so nicht nur die Techniken und ihre jeweilige Anwendung besser verstehen zu können, sondern auch die Möglichkeit zu erkennen, dass man sich durchaus auf eine Handvoll effizienter Möglichkeiten konzentrieren kann.

 

Um die Idee hinter dieser Theorie zu verdeutlichen habe ich mir die verbreitetsten Blocktechniken des Karate genauer angesehen, diese in ihrer Funktionalität analysiert um somit eine klare Struktur die diesen Bewegungen zu Grunde liegt zu erkennen. (Ach herrje, ich kann es nicht lassen. Schon wieder so viele Schachtelsätze!!! Also, einfach nochmal lesen, sorry)

 

 

 

Die ursprüngliche Idee zu dieser Analyse basiert auf meiner Theorie die die Leser meines Buchs "Itosu und die Pinan Kata" bereits kennen. Darin hatte ich den Shuto Uke als Itosus Standardlösung bezeichnet, weil er die am häufigsten vorkommende Technik innerhalb der Pinan / Heian Katas ist.

 

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Vereinfachung - Weniger ist mehr      Teil 1

Vereinfachung - Weniger ist mehr Teil I

 

 

 

Wie oft habe ich mir schon überlegt, welche Techniken ich tatsächlich brauche. Wie viele Kata sind tatsächlich nötig, oder sind sie es überhaupt? Die schiere Anzahl von Techniken im Reportoir eines Karate Ka scheint unerschöpflich, ja bodenlos zu sein. Für jemanden wie mich, der sein Leben dem Studium der Kampfkünste verschrieben hat, ist das eine tolle Sache. Selbst nach fast 40 Jahren lerne ich permanent dazu, und freue mich wie ein kleiner Junge unter dem Weihnachtsbaum über jedes neue und bunt verpackte Geschenk! Doch die Vielzahl der Techniken bringt mich manchmal an den Rand des Fassbaren, und ich frage mich wie jemand mit einem deutlich geringeren Trainingsstundenansatz all diese Dinge lernen, verstehen oder gar meistern will. Ja, natürlich habe ich es auch übertrieben! So übertrieben, dass ich mir von meinen langjährigen Schülern und Wegbegleitern die Frage gefallen lassen muss, wie zum Teufel ich mir das alles nur merken kann. Die Antwort ist: Ich kann es nicht! Ich studiere vier traditionelle Kampfkunststile, und so "ganz nebenbei" übe und unterrichte ich noch sportliche Richtungen und einiges mehr. Damit möchte ich nicht zur Schau stellen wie toll ich eigentlich bin, sondern wie weit der Weg der Kampfkünsten verzweigt sein kann, und wie leicht es ist, sich zu verirren.......

 

 

 

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Hikite

Hikite - Die zurückgezogene Hand

 

Oder warum Karate Ka keine Deckung haben

 

 

 

Einiger meiner Leser wissen, dass ich einen langjährigen Hintergrund aus dem Bereich des Kickboxens habe. Daher erscheint es logisch, dass ich mich gerade mit dem Thema "fehlende Deckung" im Karate auseinander setze.

 

Um genau verstehen zu können, warum wir im Karate die Hand an den Körper (irgendwo zwischen Hüfte und Brust, je nach Stil und ausgeführter Technik) ziehen, anstatt sie wie ein Boxer in einer Schutzhaltung zu positionieren, müssen wir uns zuerst die Worte "Hiki" und "Te" ansehen, um von dort aus weitere Erkenntnisse ziehen zu können. Die eigentliche Bedeutung der Technikbezeichnungen ist oftmals sehr hilfreich, um die tatsächliche Bedeutung der Namensgebung zu erkennen.

 

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Relax

Mein letzter Blog Artikel „Train hard – or go home“ hat ziemliche Beachtung und Resonanz gefunden. Ich habe mich sehr darüber gefreut, auch wenn einige die „Spitzen“ in diesem Artikel nicht wirklich erkannt haben. Es gab, wie erhofft, unterschiedlichste Reaktionen. Die einen fanden den hardcore Ansatz gut, andere fühlten sich angegriffen, da ich doch behauptet habe, sie würden nicht ausreichend trainieren (hab ich das??) und andere meinten, dass hartes Training nicht gesund wäre.

 

Euch allen sage ich hiermit: RELAX! Wie in meinem „Train hard“ Artikel bereits geschrieben, bin ich der erste, der die Ausgewogenheit des Trainings befürwortet. Und auch wenn ich viel und oft auch sehr hart trainiere, ist mir die Wichtigkeit der Entspannung in und außerhalb des Trainings mehr als bewusst. Also, um der Diskussion um hartes Training noch ein Bisschen mehr Zündstoff zu geben, hier ein weiterer Artikel über hart….. und weich ;-)

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Train hard.......

….or go home!

 

Kennt ihr das? Nach einem langen Tag im Büro musst du dich überwinden, und schleppst dich in´s Dojo. Dort angekommen stellst du fest, dass du jetzt lieber auf Sofa liegen würdest, statt dich hier zu verausgaben. Also mogelst du dich durch´s Training, sparst deine Kräfte so gut du kannst, gehst auf Grund deiner gezeigten Leistung unzufrieden nach Hause und versprichst dir dabei selber, dass es beim nächsten Training viel besser wird. Wir alle haben solche Tage, und das ist auch ok. Nur scheinbar haben besonders ältere Karateka viele, sehr viele von diesen Tagen! Einige von ihnen unterrichten, stehen mehr vorne als hinten auf der Matte, und unter ihrem Gürtel reift der Bauch zu einem Blopp. Ein Phänomen, dass ich gerne als B&B (Bauch und Bahnschranke) beschreibe.

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Power to the people

Power to the people!

 

oder wo kommt die Kraft in meinem Tsuki her?

 

 

Teil 3

 

 

So, auf zum dritten Teil in unserem Blog, weiter geht es mit der Kraftentwicklung in unserem Tsuki.

 

Im Artikel und auch im Video der vergangen haben wir uns ein paar grundlegende Bewegungsabläufe angesehen, und auch viel aus dem Bereich des Boxens entliehen. Heute soll es, wie bereits versprochen, aber um die „Karate relevante“ Kraftentwicklung gehen.

 

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Power to the people!

Power to the people!

oder wo kommt die Kraft in meinem Tsuki her?

 

Teil 2

 

Wie versprochen geht es im zweiten Teil des Artikels nun um die Karate spezifischen Elemente sowie um „Dos and Don´ts“ bei der Ausführung.

Fangen wir einfach mit den Dingen an, die zwar sicherlich die Kraft einer Technik steigern, aber in einem Kampf oftmals nicht von Erfolg gekrönt sind. Die typischen Anfängerfehler sind wohl Ausholbewegungen und übertriebenes „schwungholen“ vor einer Technik. Dies kann sich in den unterschiedlichsten Bewegungen darstellen, und führt in der Regel dazu, dass der Gegner den Angriff bereits im Ansatz erkennt, oder man am Ende der Technik nicht mehr stabil steht (siehe „Balance“ im ersten Teil des Artikels). Dabei sind Schwung und Ausholen zwei wichtige und entscheidende Bestandteile einer kraftvollen Technik! Aber es kommt darauf an, diese so klein wie möglich zu halten, oder sie zu „kaschieren“, mit ihnen im Verborgenen zu arbeiten, so zu sagen.

 

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Power to the people

Power to the people!

oder wo kommt die Kraft in meinem Tsuki her?

 

Teil 1

 

Die Überschrift lässt (richtig!) vermuten, dass ich ein Fan von Pavel Tsatsouline bin, und kann im Bereich des Krafttrainings sein gleichnamiges Buch nur dringend empfehlen!

Sicher ist, dass ich mir mit diesem dreiteiligen Artikel nicht nur etwas vorgenommen habe, sondern damit sicher auch einige Kontroversen hervorrufen werde. Gut so! Wenn es mir gelingt, den ein oder anderen damit zum Nachdenken zu bringen, prima!

Also, da ich heute Nacht in den Trainingsurlaub fahre, schnell noch Teil eins veröffentlichen :-)

 

Das Thema ist ein sehr (SEEEEHHHRR!) komplexes, da es nicht nur schier unendliche Faktoren in der Entwicklung von Kraft gibt, sondern auch in der Umsetzung viele mehr oder weniger sinnvolle Varianten. Einige davon führen zum Ziel, einige sind effektiv, aber nur wenige sind tatsächlich das, was wir im Karate anstreben sollten.

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Ude Kitae - Der hölzerne Mann

Wooden Man - Ude Kitae

 

Der hölzerne Mann, eine Übungspuppe aus Holz, ist ein Trainingsgerät, welches in unseren Breitengraden hauptsächlich mit dem Wing Chun (Wing Tsun) in Verbindung gebracht wird.

 

Abgesehen von der Tatsache, dass der Mook Jong (oder auch Muk Yang Jong) auch in vielen anderen Kung Fu Stilen Verwendung findet, ist sein „Bruder“, das Ude Kitae, auch in den Dojos in Okinawa zu Hause.

Das Ude Kitae ist ein Trainingsgerät, welches vornehmlich zur Abhärtung der Gliedmaßen Verwendung findet. Anders als sein chinesisches Gegenstück verfügt das Ude Kitae in der Regel weder über Arme noch Beine, sondern ist zumeist ein Holzstamm, der zu Trainingszwecken im Boden verankert wird. Manche Varianten verfügen über eine Umwicklung aus Seilen oder einer leichten Polsterung aus Stroh, ähnlich dem Makiwara. Jedoch gibt es auch hier Ausnahmen, und so kann man auch „echte“ Holzpuppen in den Dojos finden, welche über einen oder mehrere Arme verfügen, und teilweise interessante Übungsmöglichkeiten bieten.

 

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Sanchin?

Sanchin?

 

Es gibt wohl kaum eine Kata (und den damit verbundenen Konzepten und Prinzipien) die so viel Missverständnis hervorrufen, wie die Sanchin Kata. Dies liegt zum einen daran, dass diese Kata vornehmlich in den Richtungen des Naha Te praktiziert wird, zum anderen an der teilweise nutzlosen zur Schau Stellung von übertriebenen Shime.

Eine Diskussion in einer Facebook Gruppe, in der ich Mitglied bin, hat mich dazu bewogen, hier ein paar wichtige Fakten über diese Kata zusammen zu stellen, und so vielleicht ein wenig Licht in das „Dunkel“ der Sanchin zu werfen.

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Meotode - Die verheirateten Hände

Meotode 婦手

 

Es gibt viele Konzepte im Karate, einige bekannte, einige weniger bekannt. Oftmals steht Karate im Ruf nicht als realistisches Kampfsystem bestehen zu können. Teilweise begründen diese Vorwürfe auf der Tatsache, dass einige dieser Konzepte nicht verstanden werden, oder einfach nur unpraktisch“ umgesetzt werden. Hikite, das „zurückziehen der Hand“, die fehlende Deckung und andere seltsam anmutende Konzepte tragen zu diesen Vorwürfen bei. Ein weitgehend unbekanntes Konzept ist das sogenannte Meotode, der gleichzeitige Einsatz beider Hände.

Chibana Choshin mit Meotode
Chibana Choshin mit Meotode
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Kenpo Hakku

Kenpo Hakku – Die acht Regeln der Faust

 

In den Kampfkünsten aus Okinawa gibt es einige wenige Schriftstücke die uns erhalten geblieben sind. Eines der wichtigsten ist das sogenannte "Kenpo Hakku" oder die acht Regeln der Faust.

Als Teil des berühmten Bubishi ist es so wichtig, dass sogar Miyagi Chojun bei der Namensgebung für seinen Stil Goju Ryu auf dieses Gedicht zurückgriff.

 

Im Karate Kobudo Museum in Nishihara, Okinawa von Hokama Tetsuhiro Sensei hängt eine besonders schöne Kalligraphie des Kenpo Hakku, welche von einem direkten Schüler von Miyagi kalligraphiert wurde: Yagi Meitoku Seinsei. Hokama Sensei hat diesem besonderen Ausstellungsstück noch eine Übersetzung beigefügt. Beides möchte ich den Lesern meines Blogs nicht enthalten.
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Training im "gelobten Land"

Karate Training in Okinawa - Unterschiede und Gemeinsamkeiten

 

Oft werde ich gefragt, wie groß denn die Unterschiede zu einem typischen Karate Training in Okinawa und Deutschland sind. Nun, eine so pauschal gestellte Frage vernünftig zu beantworten ist schwer, und eigentlich müsste die Antwort lauten "riesig"...... oder "es gibt keine", und es wären prinzipiell beide Antworten richtig!

Der Autor im Dojo seines Lehrers, Hokama Tetsuhiro, Hanshi, 2009
Der Autor im Dojo seines Lehrers, Hokama Tetsuhiro, Hanshi, 2009
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Karate no hi - Karate Tag in Okinawa

Am 25. Oktober findet in Okinawa der "Karate Day" statt. An diesem schönen Tag im Oktober 1936 fand das berühmte "Meeting of the Masters" statt, bei dem sich einige der wichtigsten und angesehensten Meister dieser Zeit trafen, um die gemeinsame Zukunft des Karate zu diskutieren, und sich auf einen gemeinsamen Begriff zu einigen: KARATE.

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Shikina En

Heute schreibe ich zu ersten Mal einen Artikel in diesem Blog der nicht unmittelbar mit Karate oder Kobudo zu tun hat. Zum einen, weil einige Leser des Blogs mich vor meiner Reise nach Okinawa um einen Reisebericht gebeten haben, zum anderen weil mich mein Lehrer, Hokama Tetsuhiro Hanshi, darum gebeten hat auch ein wenig über geschichtliche und kulturelle Hintergründe zu referieren. Gesagt, getan! Auch wenn es nicht wirklich zu einem Reisebericht reicht.......

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Vier Dinge, die wir vom Kobudo lernen können (um unser Karate zu verbessern)

Kobudo ist für viele Karate-ka heute ein Mysterium. Der Reiz, einmal einen Bo oder sogar ein Sai in die Hand zu nehmen ist für viele groß. Oft fehlt es an einem qualifizierten Lehrer, und noch öfter kommen Argumente wie „Wie realistisch ist das denn in unserer heutigen Zeit überhaupt noch?“. Zugegeben, die Wahrscheinlichkeit, dass ich bei einem Angriff auf offener Straße meine Sai zücke, und á la Ninja Turtle laut „Cowabunga“ rufe, bevor ich den Bösewicht mit ihnen malträtiere, geht gegen Null.

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Und was macht ihr so?

Karate ist vieles. Eine Kampfkunst, ein Mittel zur Selbstverteidigung, Körperertüchtigung (sagt man das heute noch??) und vieles mehr. Da ich mit meinen Seminaren regelmäßig auch in anderen Dojo unterrichte, fällt mir oft auf, dass viele Karate-ka gerade den körperlichen Teil des Karate „zelebrieren“, aber die Sache dennoch sehr „moderat“ angehen lassen. Ein lockeres Aufwärmtraining, ein paar Hampelmänner und Liegestütze, leichtes Stretching, und gut.

Das ist natürlich alles ok, solange man Karate als Freizeitbeschäftigung ansieht, ohne dabei einen anderen Anspruch zu erheben, als das man seinem Hobby nachgeht. Zu glauben, man wäre ohne die körperlichen Voraussetzungen zu erfüllen für einen Kampf gewappnet, ist, um es diplomatisch zu sagen, naiv.

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Kote Kitae

Kote Kitae

Die Fähigkeit, Schläge und Tritte abwehren oder einstecken zu können ist in den Kampfkünsten ein MUSS. Daher ist es auch nicht weiter verwunderlich, dass ein entsprechendes Training in vielen Karate und Kung Fu Stilen zur Tagesordnung gehört.  Unter verschiedenen Begriffen (Iron Body / Iron Shirt / Kote Kitae / Ude Tanren / Ashi Kitae / Shime / Tai Atari uvm.) wird unter Anwendung verschiedener Übungen an diesen körperlichen Fähigkeiten gearbeitet. Leider trifft man diese Art der Übung heute nur noch selten in den Dojos außerhalb Okinawas an, und so scheinen sie zusammen mit dem Hojo Undo zu einer „aussterbenden Art“ zu gehören.

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Was zählt?

Was zählt?

Ich habe aufgehört zu zählen, wie oft ich schon gefragt wurde, was bei einem echten Kampf das Wichtigste wäre. Eine besondere Technik? Ein bestimmter Stil? Kraft, oder doch besser Schnelligkeit? Oder noch besser, die Fähigkeit ordentlich auszuteilen und einzustecken?

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Schnell - Hart - Oft

Wenn ich etwas Zeit habe, surfe ich gerne im Internet, und versuche immer wieder ein paar neue Ideen für mein Training aufzugreifen. Den Geist offen halten, oder so könnte man sagen. Dabei liegt mein größtes Interesse natürlich bei der Anwendung von Karate Techniken und ihre optimale Umsetzung. Ein erheblicher Teil der realistischen Umsetzung von Techniken liegt sicher in ihrer Geschwindigkeit. Wir haben alle mal in der Schule gelernt, dass Kraft auf Masse und Geschwindigkeit beruht, und da wir nicht während der Ausführung einer Technik plötzlich mehr wiegen (= mehr Masse) ist wohl Geschwindigkeit der wichtigere Faktor, da dieser trainierbar und somit veränderbar ist. Es liegt quasi in unserer Hand.

In vielen Videos auf Youtube ist also genau diese Geschwindigkeit ein Thema, besonders die Art und Weise, wie man diese verbessert bzw. wie man Techniken schneller ausführen kann. Leider bin ich in der Regel mehr als enttäuscht, da es in diesen Videos selten um eine echte Lösung geht, und man vielmehr sieht, wie jemand (mehr oder weniger schnell) Technik X ausführt. Toll!

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Juji Uke - Kreuzen oder nicht?

Juji Uke – Der „Kreuzblock“

 

Gerade hatte ich den Hörer aufgelegt. Ein langes und, wie immer, ausführliches Gespräch mit meinem Freund Andreas Quast (unter anderem der Autor von „Karate 1.0“), bei dem wir wieder viele verschiedene Themen aus dem Bereich der Kampfkünste besprochen und diskutiert haben. Andreas hatte in Facebook einen interessanten Kommentar gelesen, den jemand auf ein Post geschrieben hatte. In dem Post ging es um den so genannten Juji Uke, oder auch bekannt als Kreuzblock.

Der Schreiber, ein anerkannter und sehr erfahrener Experte eines bestimmten Karate Stils, wurde von einem Kommentator mit einem Satz in der Art von „Was weißt du denn schon? Ich habe diese Technik (Juji Uke) von Meister soundso genau so gelernt, also ist sie so richtig!“

 

Nun, die Umgangsformen des „Kritikers“ wären alleine schon ein eigenes Thema. Die Aussage, dass eine Technik sicher richtig sein muß, weil Meist XY sie so gezeigt hat, halte ich aber noch für interessanter. Aber all das soll hier nicht das Thema sein, sondern vielmehr die Technik selbst.

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Go und Ju - Hart und weich

Im heutigen Karate, vor allem in unseren westlichen Sphären, kann man einen klaren Trend beobachten. Es ist hart. Verdammt hart sogar. Oder sollte ich noch besser „steif“ sagen?

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Okinawa

Historische „Karate“ Stätten in Okinawa


Okinawa, das klingt für viele Karate-ka wie Mekka oder sogar El Dorrado. Und um ehrlich zu sein, kann es für einen suchenden Karat- ka auch genau das sein. Wenn er sich gut vorbereitet auf seine Reise, und vor Ort jemanden hat, der sich dort auskennt. In meinem Fall hatte ich das große Glück mit Hokama Tetsuhiro Hanshi, meinem Lehrer, genauso einen Menschen zu haben. Hokama Sensei ist nicht nur ein hervorragender Karate und Kobudo Meister, sondern einer der wenigen Meister in Okinawa, die die Geschichte und die damit verbundenen Orte wie seine Westentasche kennen. Er hat sogar einen „Tour Guide“ über die sehenswerten Orte geschrieben, welcher in seinem Karate und Kobudo Museum in Nishihara erhältlich ist.

Für alle, die einen Trip „in´s gelobte Land“ Okinawa planen, hier ein paar Orte, die auf keiner Reiseroute fehlen dürfen. (Natürlich ist das nur ein kleiner Auszug)

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Kosa Dachi

Kosa Dachi – Völlig verdreht?

Der Kosa Dachi, oder auch Kreuzstand, ist für viele Karate Praktizierende eine Mysterium. Man steht mit gekreuzten Beinen da, beinahe so als ob man dringend auf die Toilette müsste. Meist ist die Stellung etwas wackelig, man stolpert fast über die eigenen Beine, und fragt sich ernsthaft, für was das alles gut sein soll.


Die alten Meister hatten bei der Entwicklung der Stellungen immer einen praktischen Nutzen im Kopf. So soll eine Stellung immer die Bewegung des Oberkörpers bzw. die ausgeführte Technik unterstützen (hierzu arbeite ich gerade schon am nächsten Artikel über Kamae / Stellungen). Der Kosa Dachi stellt da keine Ausnahme dar, nur leider bleibt die Frage „wozu ist die Stellung da?“ damit nicht beantwortet.

Der Kosa Dachi stellt eine Sonderposition dar. Obwohl wir ihn in vielen Kata in einer nach vorne gerichteten Position wieder finden (z.B. Pinan / Heian Yondan) ist er eher eine Position, die wir zur Seite einnehmen. Dies kann unter anderem dadurch passieren, weil uns unser Gegner in eine bestimmte Richtung bewegt. Zieht oder schiebt er seitlich von uns an unserem Oberkörper, verlieren wir das Gleichgewicht, und fangen an zu kippen. Da der Körper das ausgleichen will, müssen wir einen Schritt machen, um die Balance zu halten. Besonders bei einem ruckartigen, starken Zug an der Schulter kommt es nun reflexartig zum typischen Kosa Dachi.

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Das kleine Hojo Undo Buch

Hojo Undo ist eines der elementaren Bestandteile des Karate aus Okinawa! Wie viele meiner Leser wissen beschäftige ich mich intensiv mit diesem oft vernachlässigten Teil unserer Kampfkunst. Daher habe ich eine kleine Zusammenfassung für unsere Mitglieder geschrieben, um den interessierten Karateka den Einstieg zu erleichtern.

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Naihanchi

Wie schon auf unserer Facebook Seite versprochen, steht die kommende Woche ganz unter dem Motto Naihanchi. Neben einigen Videos, die ich auf unserer Facebook seite teilen werde, habe ich auch diesen kleinen Artikel zur Naihanchi verfasst. Viel Spaß beim lesen!

Naihanchi – DIE Kata!?

 

Naihanchi ist als Kata heute in aller Munde! Naihanchi, auch bekannt als Tekki (im Shotokan) gibt es in verschiedenen Versionen, meist spricht man hier von Naihanchi / Tekki Shodan, Nidan und Sandan. Wird kein solcher Zusatz verwendet, geht man automatisch von der Shodan Version aus, welche man auch in allen Shorin Ryu Stilen wieder finden wird. Es gibt unterschiedlichste Schreibweisen, und da es wohl keine einheitliche gibt, habe ich hier mal einen Auszug aus Wikipedia abgebildet:

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Kobudo Instructor Ausbildung

Kobudo Instructor Seminar Reihe

Die Seminar Reihe zum Kobudo Instructor läuft im Juni 2015 endlich an. Alle, die ernsthaft Kobudo erlernen möchten, finden die Details zur Ausbildung unter dem Menüpunkt "Kobudo Instructor Ausbildung". Hier schon mal ein kleiner Vorgeschmack von unserem Youtube Kanal (Link klick auf´s Bild)

Tonfa

Tonfa - Vergessenes Werkzeug?

Irgendwie war das Tonfa immer eine der Kobduo Waffen, die mir lange Zeit so gar nicht lagen. Und wie das nun mal so ist (oder wie ich nun mal so bin??) setzte ich mich wohl genau aus diesem Grund intensiver mit dieser Waffe auseinander.

Tonfa, Tuifa, Tunkwa und viele andere Bezeichnungen gibt es auf Okinawa für diese Waffe, und beinahe noch mehr Mythen über ihre Entsteheung (Griff eines Mühlsteins uvm.) kreisen um sie.

Dass man mit dem Tonfa weit mehr als schlagen und blockieren kann, zeigt der neue Video auf unserem Youtube Kanal. (klickt auf das Bild)

Für unsere Mitglieder arbeite ich gerade an einem kleinen Artikel über das Tonfa, welchen ihr demnächst exclusiv in unserem Mitglieder Bereich lesen könnt. Stay tuned ;-)

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Kinder Karate - Unsere Zunkunft!?

Am vergangen Samstag haben wir wieder eine große Prüfung für die Mitglieder der Kampfsport Akademien durchgeführt. Was für ein event! Bei 5 Schulen und noch ein paar zusätzlich angereisten "externen" Prüflingen war es wirklich ein langer Tag. Aber ganz besonders muß ich hier mal die Kinder erwähnen. Oftmals belächelt, und als "das sind ja nur Kinder" abgetan, wissen viele Erwachsene gar nicht, welcher Herausforderung sich unsere jüngsten an so einem Prüfungstag stellen. Wenn ich sehe mit welcher Konzentration und Disziplin sie an die Sache heran gehen, kann ich nur sagen: RESPEKT! Und ganz ehrlich, wie soll die Zukunft der Kampfkünste und des Kampsports denn aussehen, wenn wir diesen Nachwuchs nicht fördern?

Kettle Bell Hojo Undo

Am vergangenen Wochenende habe ich wieder ein Kettle Bell Seminar im Rahmen der KICK - Kampfsportmesse gegeben. Die Teilnehmer waren voll bei der Sache, und haben viel über korrekte Körperhaltung, Körperspannung und optimales Krafttraining gelernt. Natürlich gibt es auch einen kleinen Video auf Youtube dazu. Klickt auf das Bild!

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Shuto Uke - Die Standardlösung?

Der Shuto Uke, oder auch "Handkanten Block", scheint oftmals die Standardlösung in Shuri Te stämmigen Karate Stilen zu sein. Für Mitglieder gibt es jetzt dazu auch einen neuen Artikel im Mitgliederbereich. Ein entsprechender Video folgt demnächst. Für Neugierige gibt es natürlich jetzt schon einen kleinen Video auf unserem Youtube Kanal. Ein einfacher Drill zum Thema Shuto Uke, der zumindest die Basis ganz gut erklärt. Selbstredend ;-)

https://www.youtube.com/watch?v=8kObKJivAes


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Uchinaguchi

Uchinaguchi, die ursprüngliche Sprache auf Okinawa, gerät immer mehr in Vergessenheit. Nur noch wenige sprechen diese Sprache fließend, und es sind gerade die alten Meister, die fest der Überzeugung sind, dass sich manche Aspekte des Karate nur in dieser Sprache deutlich erklären lassen. Neuerdings sind aber auch bei jungen Menschen Bestrebungen im Gange, die alte Sprache zu erlernen und zu retten. Anbei ein Link (Klick auf das Bild)  zu einer sehr gut gemachten Zusammenfassung. Besonders für Karate-ka zu empfehlen ;-)


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Kakie (カキエ) Kakede (掛け手)

Kakie, klebende Hände, Chi Sao, Gua Shu, sind gerade in aller Munde. Übungen die man hauptsächlich aus diversen chinsesischen Stilen kennt, sind jedoch auch in den Karate Stilen Okinawas zu Hause. Vornehmlich finden sie im Goju Ryu Verbreitung, aber auch andere Stile und Lehrer (z.B. Iha Seikichi Sensei aus dem Shorin Ryu) bedienen sich Flußübungen und Kakie um besonders in der nahen Distanz ihre Fähigkeiten zu schulen.

Leider sind Kakie Übungen heute in vielen Stilen und Dojo komplett verschwunden, und man verlässt sich auf das Üben in unrealistischen Distanzen. Distanzen, die in der Regel nur bei sportlichen Varianten des Wettkampfes zu finden sind. Dabei vergessen wir gerne, dass eine physische Auseinandersetzung auf der Straße ganz anderen Gesetzmäßigkeiten folgt, als dies der „kontrollierte“ Kampf auf einem Turnier macht.  Es wird eng! Der Gegner versucht nah an dich heran zu kommen, greift oder klammer dich, während er gleichzeitig versucht, dich zu schlagen oder zu Boden zu werfen. Gerade in diesen engen Distanzen kommt die eigentliche Natur des Karate (und somit der Distanz relevanten Kakie Übungen) zum Tragen.

Diese in den meisten Dojo „fehlende Distanz“ wird in den nächsten Wochen unser zentrales Thema sein. Sowohl hier im Blog, als auch im Mitgliederbereich (unterstützt durch Videos) und auf unserem youtube Kanal https://www.youtube.com/channel/UCKzNM_CHcmmSQUh1jP-oZfA

Also, bleibt am Ball, der Februar wird noch spannend.


Power to the people

Das Jahr der Ziege (oder ist doch eher ein Schaf) hat noch nicht richtig begonnen, und schon „hagelt“ es Anfragen für Seminare und Ausbildungen. Natürlich bin ich darüber sehr erfreut, denn zu unterrichten, Leuten zu helfen sich als Kampfkünstler zu entwickeln und neue Menschen kennenzulernen ist genau das, was ich machen will! Kurios daran ist, dass gerade in diesem Jahr enorm viele Anfragen im Bereich Krafttraining (Hojo Undo, Kettle Bell, Bulgarian Bag) kommen. Das zeigt mir, dass es so langsam aber sicher auch im Kampfsport und Kampfkunst Sektor angekommen ist, wie wichtig das Krafttraining für die Leistungsoptimierung sein kann. Meine Leser kennen ja bereits mein Mini Buch „Hojo Undo“, welches ich exklusiv für unsere Mitglieder veröffentlicht habe. Nun, ganz offensichtlich wird es Zeit, diese Arbeit noch einmal aufzugreifen, und ein komplexeres Werk daraus entstehen zu lassen ;-)

Für alle, die sich mit dem Thema Hojo Undo beschäftigen, hier ein link zur Seite von www.strongfirst.com Unter der Leitung von Kraft-Guru Pavel Tsatsouline (ja, DER Tsatsouline!) findet man hier einige wirklich interessante Artikel, wie z.B. diesen hier, der sich wissenschaftlich mit der Dynamik der Kata Sanchin auseinander setzt. Viel Spaß beim Lesen!!   http://www.strongfirst.com/developing-the-iron-body/

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