Seisan Bunkai

Nachdem wir uns in den vergangenen Wochen intensiv mit den Pinan Kata aus dem Shorin Ryu beschäftigt haben, wird es wieder Zeit, uns auf das Goju Ryu zu konzentrieren. Die folgenden Videos und Artikel behandeln zwar in erster Linie Kata (und deren Auszüge) aus dem Goju Ryu, sind aber nichts desto trotz auch auf andere Kata und deren Bunkai anwendbar.

 

 

Den Anfang mache ich heute mit einer Anwendung aus der Kata Seisan. Einige von meinen Lesern haben bestimmt bereits herausgefunden, dass dies zurzeit eine meiner Lieblingsformen ist, wenn es um das Bunkai in enger Distanz geht. Die Teilnehmer von unserem Ancient Arts for modern times Seminar im November diesen Jahres kennen den ersten Teil bereits, da ich diesen Part auf dem Seminar unterrichtet habe. Dabei ist der erste Teil, der für das Goju Ryu typische „Sanchin Eingang“ mit seinem Morote Chudan Uke, entscheidend für den weiteren Verlauf der Anwendung. Wie effektiv alleine das „opening“ sein kann, haben die Seminarteilnehmer sehen können, da ich an meinem Partner die Wirkung dieser Technik eindrucksvoll demonstrieren konnte. (Vielen Dank an dieser Stelle nochmal an Robert, der an dem Wochenende wirklich was aushalten musste, und mehrfach KO ging).

 

 

Die anschließende Sequenz aus der Seisan zeigt, wie wir versuchen permanent am Partner „zu kleben“ sobald wir den ersten Kontakt zu ihm hergestellt haben. Das in Okinawa oftmals als Muchimidi beschriebene Konzept ist der Schlüssel zu einer funktionierenden Anwendung der Kata Bewegungen im Oyo bzw. Bunkai, also bleibt eng an eurem Partner, um die Kontrolle zu behalten!

 

 

In der zweiten Sequenz folgt dann, wie in der Seisan Kata, der Abschluss durch einen Kansetsu Geri (Yoko Geri Gedan) der in der „Ausholbewegung“ zum Kick bereits einen Kniestoß beinhaltet, bevor er das andere Bein des Partners tritt. Achtet bitte bei all euren Anwendungen klar darauf, dass sich in JEDEM Kick weit mehr als nur der Tritt selbst „versteckt“. Oftmals kann ein Kniestoß oder ein Ashi Barai den Gegner bereits im Vorfeld aus der Balance bringen, oder ihn für den folgenden Tritt richtig positionieren.

 

 

In der kommenden Woche geht es gleich weiter mit einigen Trainingskonzepten, die ihr in euer Training integrieren könnte. Bis dahin, Ganbatte, und viel Spaß beim Üben!

 

https://www.youtube.com/watch?v=nz9_QNGikoo&feature=youtu.be