Hojo Undo – einmal anders

Wie meine Leser bereits wissen, bin ich ein großer Verfechter des Krafttrainings im Allgemeinen, und des Hojo Undo (Karate spezifisches Krafttraining) im Besonderen. Durch die Verschmelzung von westlichen Krafttrainingsmethoden und dem klassischen Hojo Undo habe ich mit dem „Original Hojo Undo“ ein umfassendes und sinnvoll aufgebautes System erschaffen, von dem nicht nur Kampfkünstler enorm profitieren. Dabei gehe ich immer gerne neue Wege, um den Körper möglichst viele und unterschiedliche Trainingsreize auszusetzen. Dies kann mit einfachsten Mitteln erreicht werden, manchmal mit, manchmal ohne zusätzliche Geräte oder Gewichte.

 

 

Im vorliegenden Video habe ich mich auf das Training mit einem Gummiband konzentriert. Diese Art des Trainings habe ich bereits in den frühen 90er Jahren begonnen. Bei der Weltmeisterschaft im Tae Kwon Do in Birmingham, England, durfte ich damals einen Schüler des bekannten Billy Blank (mehrfacher Weltmeister und Begründer des Tae Bo) kennenlerne. Dieser verfügte über unglaubliche Kicks, und war in der Lage, nicht nur sehr schnell und präzise zu treten, sondern auch sein Bein in einer unfassbaren Geschwindigkeit zurück zu ziehen. Dies ermöglichte ihm neben einer hohen Trittfrequenz natürlich auch eine deutlich erhöhte Schnelligkeit in den Kombinationen. Auf meine Frage, wie er sich das antrainiert habe, war seine Antwort „Mit dem Fahrradschlauch!“. Viele meiner älteren Schüler erinnern sich noch genau an die ersten Prototypen, die wir im Training verwendeten, denn sie waren genau das, ein Fahrradschlauch 😉

 

 

Die Zeiten haben sich verbessert, und heute kann man Deuserbänder und ähnliches in jedem Fachhandel beziehen. Die im Video verwendeten Bänder haben unterschiedliche Zugkraft, sodass verschiedene Bereiche mit verschiedenen Belastungen trainiert werden können.

 

 

Auch wenn man Bänder über den gesamten Körper verteilen kann, und somit Beine und Arme gleichzeitig trainieren kann, habe ich festgestellt, dass eine Konzentration auf einen einzelnen Bereich deutlich effektiver ist. Besonders spannend fand ich dabei, dass man einige der im Shime verwendeten Übungen so auch ohne Partner ganz gut trainieren kann. Anders als im klassischen Hojo Undo, bei dem mit Gewichten gearbeitet wird, stellen die Gummibänder eine Belastung im „richtigen Winkel“ dar. Ein Gewicht, welches in der Hand gehalten wird, zieht nur nach unten, wohingegen ein Gummiband teilweise gegen die eigentliche Bewegung (wie z.B. bei einem Tsuki) hält.

 

 

Über euer Feedback zu dieser Art des Trainings würde ich mich sehr freuen. Bis dahin, Ganbatte, und viel Spaß beim Üben!

 

https://www.youtube.com/watch?v=iCFFRMEagIQ&feature=youtu.be