Alle reden von Bunkai

Alle reden von Bunkai

 

Bunkai, Bunkai, Bunkai. Schön, dass das Thema „realistische Anwendung im Karate heute scheinbar mehr Bedeutung findet, denn je. Doch manchmal muß ich mir an den Kopf fassen, wenn ich sehe, was alles Bunkai sein kann….. oder auch nicht! Egal wie man zu dem Thema steht, ob man Kata betreibt, wie man sie betreibt, oder ob man tatsächlich an realistischer Selbstverteidigung als Derivat aus den Kata arbeitet, man sollte zuerst die Terminologie verstehen, die dahinter steht.

 

Also werde ich heute einmal ein paar Begriffe erklären, die zum besser Verständnis beitragen können, wenn man ihre eigentlich Bedeutung erkennt.

Uke

 

Ich fange mit diesem Begriff an, weil er einer der am meisten missverstandenen Begriffe im Karate ist. Uke wird in der Regel mit „Block“ übersetzt. Leider vermittelt gerade diese Übersetzung das komplette Gegenteil von dem, was Uke eigentlich ist. Denn Uke kommt von „ukeru“ (siehe nebenstehendes Kanji) und bedeutet nichts anderes als „zu empfangen“ oder „anzunehmen“. 

Diese Bedeutung wird schnell klar, wenn man Uke beim Judo oder Aikido ist, denn dort ist man derjenige, der die Technik des anderen „empfängt“.

Bunkai

 

Bunkai ist der eigentliche „Aufhänger“ dieses Artikels, was aber primär daran liegt, dass dieser Begriff zurzeit eine extreme Popularität erfährt. Zu Recht, wie ich meine, denn er bedeutet eigentlich „Analyse“. Bunkai ist eigentlich ein Verb, und könnte mit „zerlegen und analysieren“ übersetzt werden.

 

Dies bedeutet, dass die heute oftmals gebräuchliche Verwendung als „Anwendung der Bewegungen aus einer Kata“ nicht richtig ist. Auch wenn die Anwendung dieser Bewegungen zuvor sicher eine solche Analyse erfordert.

Oyo

 

Jetzt sind wir bei dem eigentlichen Begriff, der eben genau diese Anwendung beschreibt. Oyo  bedeutet tatsächlich „praktische Anwendung“ oder einfach „zu benutzen“. Reden wir also im Dojo von Oyo ist nun die Anwendung einer bestimmten Sequenz einer Kata (oder sogar manchmal die komplette Kata) in der praktischen Anwendung am Partner / Gegner gemeint.

Henka

 

Zu guter Letzt möchte ich noch einen weiteren Begriff unter die Lupe nehmen, der ebenfalls im Zusammenhang mit Bunkai öfter Verwendung findet. Henka könnte man mit „Veränderung“ oder auch „Variation“ übersetzen. Verändern wir also bestimmte Bewegungen in / aus der Kata, um eine Variation in der Anwendung (Oyo) zu trainieren, dann kann man hier von Henka sprechen.

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